Heute ist „internationaler Weltfrauentag“, Grund genug, um unseren morgen geplanten Beitrag vorzuziehen, da das Thema nicht wichtiger sein könnte.1911 hatten erste Gewerkschafterinnen in New York „Bread and Roses“ gefordert. Ziel dabei waren keine Blumensträuße, die heute zahlreich an Frauen überreicht werden, sondern ein fairer Lohn (Brot) sowie menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen (Rosen). Folgend wurde ein internationaler Frauentag ins Leben gerufen, an dem der Kampf zur Gleichberechtigung in den Vordergrund gerückt werden sollte.

Ausgewählte Meilensteine für die Gleichberechtigung von Frauen:

1918: Das Wahlrecht für Frauen wird eingeführt
1949: Gleichberechtigung im Grundgesetz
1975: Frauen dürfen ohne Zustimmung des Mannes arbeiten
1989: Vergewaltigung in der Ehe wird strafbar

Kaum zu glauben, dass Frauen durch ihr unermüdliches Engagement für die oben als Beispiel angeführten Meilensteine überhaupt kämpfen mussten, da diese eigentlich völlig selbstverständlich sein sollten. Genauso ist es unverständlich, dass es vor drei Generationen noch völlig normal war, dass Frauen keine Rechte und Freiheiten hatten und sich die Diskrimierung bis zum heutigen Tag durchzieht. Noch heute müssen Frauen es über sich ergehen lassen, sexuelle Gewalt in ihrem Alltag und in den Social Media angedroht zu bekommen, sobald sie nicht den Stereotypen entsprechen. Zudem ist es bezeichnend, dass in Österreich aktuell 91% der BürgermeisterInnen Männer sind, der Frauenanteil in der Vorstandsetage von ATX-Unternehmen bei 7% liegt und selbst innenpolitisch fast ausschließlich auf Männer gesetzt wird. Über den Satz einer österreichischen Journalisten könnte man beinahe lachen, wenn es nicht so traurig wäre: „Die einzige Frau auf der großen Krisenbühne Kanzleramt – das ist die Gebärdendolmetscherin.“

Natürlich wurde viel mehr als oben angeführt erreicht, doch ist der lange Kampf um Gleichberechtigung längst noch nicht beendet. Und so klingen die Ziele des Frauentags 2021 nicht viel anders als vor einem Jahrhundert und sind dennoch genauso nötig: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, bessere Arbeitsbedingungen, Selbstbestimmung und mehr Rechte gegen Gewalt und Sexismus. Es wird langsam Zeit, dass nicht nur Frauen dieser Welt für Gleichberichtigung kämpfen, sondern sich ebenso Männer erheben und sich dafür einsetzen, dass nicht nur der 8. März ein Tag der Frauen ist, sondern sämtliche 365 Tage im Jahr.

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